Edelweiß auf der Alpenkönigroute | © Paul Hoffmann 2023

Unterwegs auf der "Alpenkönigroute"

31.08.2023

Nach einigen Bergtouren mit verschiedenen Gruppen (Wetterstein, Stubai, Watzmann, Blaueis-Kletterwoche), die ich alle sehr schön fand, freue ich mich jetzt, auf dem "erweiterten" Venediger Höhenweg nur noch für mich selbst verantwortlich zu sein, mein eigenes Tempo gehen zu können, spontan zu entscheiden, welche Berge ich besteige und auf welcher Hütte ich abends sein werde! Am 3. Tag meiner Tourenwoche schon das Highlight: Die sog. "Alpenkönigroute" von der Clarahütte zur Essener-Rostocker-Hütte, ein gletscherfreier Übergang, den man sich selbst suchen muss. Ohne ausgedruckte Tracks in der Hosentasche und eine gute Offline-Karte hätte ich es nicht gefunden!

Manchmal bestätigen alte Wegmarkierungen, dass ich richtig bin.

Nach sehr frühem Aufbruch finde ich einen guten Weg durch den ziemlich steilen ersten Aufstiegshang. Erst eine wasserlose Rinne rauf, dann durch nasses Gras.

Nebel zieht vom Tal herauf - und da am Horizont ist ein anderer "Vorbote"...

Nicht jeder ist der Meinung, dass hier Menschen entlanggehen sollten... Den ganzen Tag sehe ich auch keine davon. Diese Wesen lassen sich auf eine längere Diskussion ein und mich schließlich passieren.

Sowas Feines sehe ich heute öfters!

 

Manchmal ist der Weg aber auch wirklich schwer zu finden und ziemlich zugewachsen.

Frühstück gegen 8:30 in der Steingrube (2650m). Das Wetter hält (ein grandioses Schauspiel bereit), außer Kalkfelsen gibt es auch diese merkwürdige Felsformation.

Ein großer "Verhauer": Diese Rinnen in der ziemlich steilen Platte sind für Schafsklauen passend, nicht für Menschenfüße - also war der schön ausgetretene Weg hierher auch nichts (von und) für Zweifüßler wie mich. Mein Track sagt auch: Kehre um!

Pause inmitten der Idylle an der Hohen Grube (2790m). Mit noch mehr Sonne könnte man baden...

Gegen Mittag treffe ich dann an der Hochkarscharte (2888m) auf einen markierten Weg - und eine ganze Horde Menschen, an die ich mich erst wieder gewöhnen muss. Gegen 14 Uhr schlage ich auf der Essener-Rostocker-Hütte auf, bevor ein Unwetter losbricht. Das geht die ganzen nächsten Tage so: Ich Glückspilz werde nicht nass!

Paul Hoffmann